Die 61. Ausgabe der Mailänder Möbelmesse hat wieder einmal alle Anforderungen erfüllt. Tausende Marken, Neuheiten und Trends. Unsere Projektleiterin und Planerin Andrea McCabe hat sich alles angeschaut. Wir haben bei ihr «nachegfragt».

Im April 2023 fand die lang ersehnte 61. Ausgabe des Salone del Mobile in Mailand statt. Fast 2000 Marken aus aller Welt lockten die Besucher aus aller Welt in die beeindruckenden Hallen der Fiera Milano in Rho. In 16 Messehallen wurden tausende neue Produkte präsentiert, während im Rahmen des Fuorisalone zahlreiche Events in Showrooms und Design-Installationen im gesamten Stadtgebiet zu bewundern waren.

Andrea, du warst zwei Tage in Mailand, wie war’s?


Eine Reise nach Mailand zu dieser Zeit ist immer lohnenswert. (strahlt übers ganze Gesicht) Wir hatten einen Tag auf dem Messegelände und einen in der Stadt eingeplant, was immer viel zu wenig Zeit ist, um alles zu sehen. 


Das Flair in der Innenstadt von Mailand ist für mich besonders inspirierend und hat etwas Magisches. Die Stadt ist mit so viel Leben und Kreativität gefüllt und bietet viele architektonische Schätze und grossartige Kunst-Installationen. Es ist spannend zu sehen, wie sich der Möbel- und Designbereich ständig weiterentwickelt und neue Trends setzt.


 

Welche Trends sind dir aufgefallen? 


Es dreht sich vieles ums Thema Wohlfühlen, was wohl an der eher unsicheren Zeit liegt. Möbel zum Kuscheln sind im Trend. Organische Formen sind überall zu sehen, sei es bei Sesseln, Sofas oder Lounges. Bei den Materialien wird mit verschiedenen Stoffen experimentiert. Besonders auffällig sind Plüsch und Bouclé-Stoffe, die gerne als Statement eingesetzt werden. 


Bezüglich der Farben sind mir zwei Dinge aufgefallen. Einerseits sind sanfte Naturtöne und erdige Töne immer noch sehr im Trend. Sie verleihen den Räumen eine gewisse Natürlichkeit und Ruhe. Andererseits sind knallige, bunte Farben wie Ocker, Orange, Koralle und Gelbtöne sehr präsent und setzen einen auffälligen Kontrast. Bei der Wandgestaltung sind uns Farbverläufe aufgefallen, die echt grossartig aussahen. 


Im Arbeitsbereich finden Sofas, die auch zum Arbeiten genutzt werden können, noch mehr Platz. Die Kombination aus Komfort und Funktionalität wird hier besonders betont. Dies zeigt, wie sehr sich die Arbeitswelt entwickelt und flexibler wird.


 

Wo können diese Trends konkret in den Arbeitswelten Einzug finden? 


Die aktuellen Trends können in jedem Unternehmen Einzug halten. Sie sollten aber immer passend zur Kultur und Philosophie des Unternehmens gestaltet werden. 
 

Organische Formen bieten eine wunderbare Möglichkeit, schöne und angenehme Arbeitsmöglichkeiten zu gestalten. Man kann beispielsweise Lounges einrichten, die nicht nur zum Arbeiten, sondern auch zum Austauschen und Entspannen einladen. 

Auch Rückzugszonen oder Ruheräume bieten eine wunderbare Möglichkeit, die aktuellen Trends wie organische Formen, Naturfarben und kuschelige Stoffe umzusetzen und in die Gestaltung einzubinden.
 

Den Trend der bunten, knalligen Gegenbewegung sehe ich in den Bereichen Austausch, Kreativität und Workshop. 
 
 

Was sind deine Tipps in Sachen Farben und Materialien? 


Die Gestaltung der Arbeitsumgebung sollte die Identität, die Philosophie und die Werte des Unternehmens widerspiegeln. Heute sind Unternehmen eher zurückhaltend was Farben und Texturen angeht. Aus unserer Sicht dürften sie sich ruhig etwas mehr trauen und mutiger sein. (lacht)


Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Potenzial von Farben und Materialien auszuschöpfen. Das Spielen mit Stoffen, sei es bei Polstermöbeln oder Vorhängen, kann eine interessante Textur und ein ansprechendes Aussehen schaffen. Die Gestaltung von Wänden bietet ebenfalls viele kreative Möglichkeiten. Zum Beispiel können Tapeten verwendet werden, um den Räumen eine einzigartige und individuelle Note zu verleihen. 

 
 

Hast du noch Tipps für Mailand? 
 

  1. Planen Sie unbedingt ausreichend Zeit ein, um den Design District zu erkunden. An jeder Ecke gibt es etwas zu sehen und zu bestaunen. 

  2. Aufgrund der Fülle an Sehenswürdigkeiten und Angeboten ist eine gute Planung wichtig. Der Design-Guide «DAAily guide» ist ein hervorragender Begleiter für den Aufenthalt. Er enthält bereits die Highlights und bietet einen Überblick über die besten Orte und Veranstaltungen. 

  3. Achten Sie auf die Frage des Kellners im Restaurant, ob Sie einen kleinen oder grossen Aperol Spritz möchten. In unserem Fall bedeutete «gross» 5 dl und sorgte für viel Gelächter.

​​​​Mir freue üs uf öich

Interessiert? Melden Sie sich bei uns!

Büro Bischof Bern, Beat Blaser, Andrea McCabe, Danielle Lörwald